10.08.1916

Rebellion im Irrenhaus

 
 

“Wir wollten zumindest das, wofür die Armee bezahle, ordentliche Armeerationen.“

 
 

Je heißer der Sommer wird, desto schlechter wird die Essensversorgung – auch in der italienischen Psychiatrie. Vincenzo D’Aquila hat genug von seinem Elend. Auf dem Weg in den Essenssaal verrät er seinen Kameraden seinen Plan: Sollte es wieder die gleiche Reissuppe geben wie an all den vorangegangenen Tagen, würden sie geschlossen aufstehen und die Mensa verlassen.

Als wir in den Speisesaal kamen, setzten wir uns als Gruppe zu den Zivilisten. Als dann wieder die alte Reissuppe aufgetischt wurde, standen wir geschlossen auf und gingen alle 15 von uns in den Innenhof. Dieses Verhalten löste sofort große Aufregung aus. Der Oberpfleger und einige Schwestern kamen zu uns hinaus, um uns zurück zum Essen zu bringen.
Doch als gute Soldaten bestanden wir auf unsere Forderung und weigerten wir uns wieder hinein zu gehen. Wir erklärten, dass wir nicht mehr bereit wären, ein solches Essen zu akzeptieren. Wir wollten zumindest das, wofür die Armee bezahle, ordentliche Armeerationen. (…) In der Zwischenzeit war der Direktor über unser Verhalten informiert worden. Auf seine Anordnung hin sollten wir in sein Büro kommen. Als wir nacheinander in sein Büro eintraten, musterte der Direktor uns eindringlich. Er suchte nach dem Rädelsführer.