09. Januar 1917

Der uneingeschränkte U-Boot-Krieg

 
 

Angesichts der festgefahrenen militärischen Situation an der Westfront drängt die deutsche Oberste Heeresleitung darauf, verstärkt U-Boote gegen alliierte Handelsschiffe einzusetzen.

Der deutsche Admiralitätsstab berechnet, dass eine monatliche Versenkungsrate von 600.000 Bruttoregistertonnen (BRT) Großbritannien binnen fünf Monaten - und damit vor einem möglichen Kriegseintritt der USA - in die Knie zwingen könnte.

Die deutschen U-Boote werden tatsächlich zur großen Gefahr: Bis zum Ende des Jahres 1917 versenken sie mehr als 1000 alliierte Schiffe. Trotzdem erreichen die Deutschen ihre hochgesteckten Ziele von monatlich 600.000 versenkten BRT nur im April und Juni. Mit dem Einsatz moderner Technik wie Horchgeräten und Flugzeugen sowie der Massenproduktion von Handelsschiffen können die Alliierten ihre Verluste reduzieren oder ausgleichen.

Auch strategisch erweist sich der Ausruf des uneingeschränkten U-Boot-Krieges als kontraproduktiv. Denn er trägt maßgeblich zum Entschluss der USA bei, am 3. Februar diplomatische Beziehungen zu Deutschland abzubrechen und schließlich am 6. April Deutschland den Krieg zu erklären.