20. Oktober 1914

Beginn der Ersten Flandernschlacht

 
 

In dieser sogenannten Ersten Flandernschlacht zwischen Oktober und November 1914 kämpfen vor allem Truppen der deutschen 4. und 6. Armee sowie der II. Korps des britischen Expeditionskorps (British Expeditionary Force, BEF).

Die Kämpfe finden vor allem auf der flachen Hügelkette und den Plateaus um die belgische Marktstadt Ypern statt und führen auf beiden Seiten zu hohen Verlusten. Da die britische Verteidigungslinie den deutschen Angriffen standhält und der Winter bald einsetzt, gelingt es den Deutschen nicht mehr, eine kriegsentscheidende Wende im Westen herbeizuführen. Die 750 Kilometer lange Frontlinie zwischen Nordsee und der Schweiz erstarrt.

Von besonderer Bedeutung ist die Erste Flandernschlacht für das Entstehen eines der wirkungsmächtigsten deutschen Kriegsmythen. Am 10. November stürmen deutsche Regimenter die britischen Stellungen bei Bixschoote, können sie aber nicht einnehmen. Dennoch veröffentlicht das deutsche Militär tags darauf einen Heeresbericht, in dem von einem Sieg die Rede ist: Deutsche Regimenter aus jungen Freiwilligen hätten unter dem Gesange "Deutschland, Deutschland, über alles" die britischen Linien bei Langemarck angegriffen und erobert.

Der Angriff wird damit zum Symbol für die Opferbereitschaft, den Mut und die patriotische Begeisterung einer ganzen Generation umgemünzt. Jährliche Langemarck-Feiern, ein Langemarck-Pfennig und auch der Bau einer Gedenkstätte sorgen dafür, dass der Mythos dieses vermeintlichen Generationserlebnisses auch nach Kriegsende lebendig bleibt. Auch Hitler stilisiert sich in Mein Kampf zu einem der Langemarck-Kämpfer.