21. März 1918

Beginn der Michael-Offensive

 
 

Seit Herbst 1917 planen die Deutschen eine Offensive für das Frühjahr 1918. Sie ziehen dafür verschiedene Stellen der Frontlinie in Betracht und arbeiten entsprechende Angriffspläne aus. Im Januar 1918 entscheidet sich der Erste Generalquartiermeister Erich Ludendorff schließlich für einen Hauptangriff an der Somme in Frankreich.

Bis Probleme beim Nachschub eine Einstellung der Offensive am 5. April erzwingen, ist der Angriff sehr erfolgreich. Die Deutschen machen erhebliche Geländegewinne von bis zu 15 Kilometern am Tag, die britische 5. Armee tritt panisch den Rückzug an, 90.000 alliierte Soldaten geraten in Gefangenschaft.

Diese kurzfristigen taktischen Vorteile werden aber mit schweren strategischen Fehlern erkauft. Denn der Offensive und den darauffolgenden kleineren Operationen mangelt es an einer durchdachten Zielsetzung. Ludendorff soll gesagt haben: "Wir hauen ein Loch hinein. Das Weitere findet sich. So haben wir es in Russland auch gemacht."

Bei der zweiwöchigen Offensive verlieren die Deutschen 230.000 Mann, 18.000 Soldaten mehr als die Alliierten. Während die Alliierten ihre Verluste mit frisch eingetroffenen amerikanischen Truppen ausgleichen können, sind Rückschläge dieser Größenordnung für das deutsche Heer katastrophal. Die Deutschen verfehlen auch ihr Ziel, die britischen und französischen Truppenverbände voneinander zu trennen, um damit die Alliierten dauerhaft zu schwächen.

Mit dem Scheitern der Michael-Offensive zerschlagen sich die letzten Hoffnungen der Deutschen auf einen Sieg im Westen. Vor allem unter den Soldaten machen sich Enttäuschung und Demoralisierung breit.