23.05.1916

Der Schrecken von Verdun

 
 
Der Hügel
Der Hügel "Cote du Poivre" bei Verdun nach einem Angriff
 
 

Bis Ende 1915 bleibt Paul Pireaud weitgehend von den Schrecken des Krieges verschont. Nach der gescheiterten alliierten Herbstoffensive in der Champagne wird er aber dem Anfang November gebildeten 112. Feldartillerie-Regiment zugewiesen. Seine Einheit dient Anfang 1916 in die Nähe von Arras, bevor sie dann Anfang April an einen der blutigsten Frontabschnitte verlegt wird: nach Verdun. Hier durchsteht Paul Pireaud zwei Monate Dauerbeschuss. Sein Glaube schwindet, dass er aus dieser Hölle lebend herauskommt.

Brief eines Augenzeugen. Verdun kann man unmöglich beschreiben... es gibt keine Worte mehr dafür. Es gibt keinen Wald mehr. Zerborstene Bäume ähneln Telegrafenmasten. Es ist die komplette Zerstörung. Nicht ein Stückchen Land blieb verschont. Um es verstehen zu können, muss man es gesehen haben. Es ist unvorstellbar. (...) Hier wird alles dem Erdboden gleich gemacht, ohne den Feind überhaupt zu sehen. Bald werden wir abgelöst. Ich frage mich, wie ich es noch aushalten soll. Nach all dem ist man völlig abgestumpft. Männer schauen einander mit wilden Blicken an. Es kostet Mühe, überhaupt ein Gespräch zu führen.