Juli 1915

Abschied von New York

 
 
Eine Straße im New Yorker Stadtteil
Eine Straße im New Yorker Stadtteil "Little Italy" vor dem Ersten Weltkrieg
 
 

Vor dem Krieg verbinden viele Italiener die Emigration in die USA mit der Hoffnung auf ein besseres Leben – auch die Familie D’Aquila. Doch nach der Ankunft in den Vereinigten Staaten haben die Eltern sich scheiden lassen. Die Mutter ist nach San Francisco gezogen. Vincenzo bleibt beim Vater im New Yorker Stadtteil "Little Italy" – bis zum Sommer 1915. Dann tritt die alte Heimat Italien in den Krieg ein.

Ich versteckte mich im Flur unserer Wohnung an der East Side in New York, damit mein Vater nicht bemerkte, dass ich mich aus seiner Obhut davonstehlen würde, um dem Land meiner Vorfahren beizustehen.
Was war das für ein schöner, klarer Morgen, als das Einwandererschiff "San Guglielmo" an den Bush Docks im Hafen von New York den Anker lichtete und mit 1500 Patrioten davon segelte. Wir waren eine wunderliche Mischung an Gottes Geschöpfen: Narren und Weise, Starke und Schwache. Alle gesellschaftlichen Gruppen waren vertreten: Ärzte und Quacksalber, Juristen und Winkeladvokaten, Arbeiter und Nichtsnutze, Abenteurer und Vagabunden.