29.10.1915

Auf der Schlachtbank

 
 

“Die Österreicher waren nicht ihre Mörder, sondern diejenigen, die sie auf die Schlachtbank schickten.“

 
 

Aus der Ferne wird Vincenzo D’Aquila ein ums andere Mal zum Zeugen sinnloser Angriffe am Isonzo. Auch D’Aquilas Kompanie gehören Soldaten an, die die steilen Berghänge hochklettern, -kriechen und –springen müssen. Dem Elend seiner Kameraden muss er tatenlos beiwohnen. Von 250 Mann sind am Ende noch knapp 25 übrig. Die Offiziere glauben immer noch, dass mit eisernem Willen allein die Übermacht der Österreicher doch noch zu bezwingen sei.

Wie Ratten in einem Zimmert mit hungrigen Katzen. Mörder sind nicht die Österreicher, sondern die, die den Befehl zum Angriff gegeben haben. Man stelle sich einen Burschen vor, der einen Korb voller Ratten in einem Zimmer fallen lässt, das vollgestopft mit hungrigen Katzen ist. So ungefähr sind die Chancen der vorrückenden Italiener angesichts der österreichischen Maschinengewehre, die von ihren Betonwällen und Unterständen feuerten. Es war ein wirklich kolossaler, hinterhältiger Irrsinn. Die Österreicher waren nicht ihre Mörder, sondern diejenigen, die sie auf die Schlachtbank schickten.