2. Mai 1915

Schlacht von Gorlice-Tarnów

 
 

Anfang 1915 ist die österreichisch-ungarische Armee geschwächt. Ein möglicher Kriegseintritt Italiens auf Seiten der Alliierten droht die prekäre militärische Lage der Doppelmonarchie noch weiter zu verschärfen.

Um einen vollständigen militärischen Kollaps ihres wichtigsten Verbündeten Österreich-Ungarn zu verhindern, verlegen die Deutschen die 11. Armee unter General August Mackensen in den Raum südlich von Krakau. Das Ziel: Sie wollen die Russen zum Rückzug aus ihrer Stellung in den Karpaten zwingen und damit die Donaumonarchie an dieser Front entlasten. Der Durchbruch soll bei den Orten Gorlice und Tarnów in Galizien erfolgen.

Zahlenmäßig sind die deutsche 11. Armee und die österreichische 4. Armee an diesem Frontabschnitt dem Gegner weitaus überlegen. Außerdem verfügt die russische 3. Armee über kein gut ausgebautes Verteidigungssystem und besteht teilweise aus weniger kampfkräftigen Reserve- und Ersatzverbänden.

Die vierstündige Beschießung am 2. Mai vernichtet die russischen Stellungen und reißt eine Lücke in der Front auf, in die die Deutschen am 3. und 4. Mai hineinstoßen. Innerhalb einer Woche nehmen Deutschland und Österreich-Ungarn 140.000 Soldaten der russischen 3. Armee gefangen.

Mitte Mai erreicht Mackensen den Fluss San. Die Mittelmächte errichten einen Brückenkopf und nehmen am 4. Juni die wichtige Festung Przemyśl wieder ein. Schließlich erobern sie am 22. Juni Lemberg, das neun Monate zuvor von den Russen besetzt worden ist.